
Aus der Vergangenheit

Schon immer lag mir das Soziale am Herzen. Ich war Berufsfeuerwehrmann und engagierte mich politisch für soziale Fragen. Seitdem ich arbeite, leiste ich auch meinen Teil zur Gewerkschaftsarbeit. Noch heute organisiere ich in der Berufsfeuerwehr eine Pensionärsgruppe, mit der ich mich regelmäßig treffe. Wir unternehmen beispielsweise Ausflüge ins hannoversche Feuerwehrmuseum, um dort die Brandschutzgeschichte der Stadt Hannover zu erforschen. An die Gewerkschaftsidee bin ich früh durch meinen Vater gekommen. Meine ersten Kundgebungen zum 1. Mai erlebte ich in den 1950er Jahren auf der Schulter meines Vaters auf dem Klagesmarkt in Hannover.
1994 bin ich mit meiner Frau in die AWO eingetreten, da wir die gleichen Werte wie die Arbeiterwohlfahrt teilen: Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Zunächst war ich nur AWO Mitglied, bis ich 2008 erstmalig als Schriftführer in den Vorstand des Ortsvereins Rethen-Koldingen-Reden gewählt wurde. Dieser Tätigkeit gehe ich noch heute nach. Seit 2015 bin ich auch Beisitzer im Vorstand der AWO Region Hannover.
Für mich ist es wichtig, aktiv Veranstaltungen für die AWO Mitglieder zu planen. Im Oktober 2012 wurde das Familienzentrum in Rethen eingeweiht. Dort organisiere ich seit Januar 2013 einen PC-Kurs für Ältere sowie die Donnerstagsreihe mit Kultur, Musik und Informationen. Der PC-Kurs findet jeden Donnerstagvormittag statt. Nach kurzer Zeit war der Andrang so groß, dass eine zweite Gruppe eingeführt wurde. Das Angebot richtet sich nicht nur an AWO Mitglieder, aber viele der rund fünfzig Kurs-Teilnehmenden sind mittlerweile in die AWO eingetreten. Sie berichten, dass es beim PC-Kurs wie in einer großen Familie sei. Man verbringt einen netten Vormittag mit Gleichgesinnten, sodass das Arbeiten am PC fast in den Hintergrund rückt.
Ende 2016 initiierte ich die Rethener Bildergeschichten. Nach einem kurzen Impulsvortrag von mir über spannende Menschen und Themen aus Rethen, schließt sich immer eine Diskussions- und Erinnerungsrunde an. Einige Teilnehmer kommen dafür extra nach Rethen, obwohl sie in der Zwischenzeit schon längst umgezogen sind. Das ist für mich die schönste Wertschätzung meiner Recherche.
Schon in der Schule war Geschichte mein Lieblingsfach. Ich konnte mich schnell dafür begeistern, die Ereignisse aus der Vergangenheit zusammenzutragen und zu analysieren. Dabei interessieren mich nicht nur die historischen Zusammenhänge, sondern insbesondere die Menschen mit ihren Vorstellungen, Handlungen und ihrem persönlichen Hintergrund. Meine Erfahrung in der Familienforschung nutzend, recherchierte ich zunächst innerhalb meiner Partei nach interessanten Menschen, die nicht vergessen werden sollten.
Mit viel Freude begann ich auch die Geschichte der Arbeiterwohlfahrt genauer anzuschauen. Mich hat schon länger gestört, dass man über die AWO hier vor Ort nicht viel weiß. Natürlich sind ein paar Personen beispielsweise die Vorsitzenden mehr oder weniger bekannt, aber oft findet man interessante Geschichten auch bei ganz normalen Mitgliedern. Ich stieß bei meiner Recherche jedenfalls auf Personen, die schon ganz vergessen schienen. Um dem entgegen zu wirken, schrieb ich zu diesen Menschen alle Informationen auf, die ich finden konnte. Ich erschuf mir ein eigenes „Wikipedia“. Die für mich bedeutsamsten Geschichten handeln von Minna Böker, Thea Wesener & Walter Günther. Diese Geschichten möchte ich mit euch teilen – sie werden nach und nach hier im Blog veröffentlicht.