
Eine starke Gemeinschaft

Seit fast 20 Jahren arbeite ich bei der AWO, Mitglied bin ich sogar schon seit knapp 25 Jahren. Die Arbeiterwohlfahrt ist für mich mehr als nur ein Arbeitgeber. Es ist ein AWO Gefühl, das man erlebt und ein gemeinsames Teilen und Ausleben der Werte Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Dieses Gefühl hängt nicht an bestimmten Mitarbeitenden, sondern an der Arbeiterwohlfahrt selbst. Daher bin und bleibe ich bei der AWO und an dieser Entscheidung gibt es auch nichts zu rütteln.
Auch, wenn wir tagtäglich die Werte in der Arbeit aktiv ausleben, war der 28. September 2019 etwas ganz Besonderes für mich. An diesem Tag fand nämlich die Betriebsfeier der AWO statt. Aus allen Arbeitsbereichen haben sich die Mitarbeitenden versammelt und die Werte gelebt. Reinigungskräfte saßen neben Geschäftsführenden, ohne dass es eine Hierarchie gab. Es war nicht wichtig, in welchem Bereich man arbeitet, wie hoch das Einkommen ist oder welche Nationalität man besitzt. Es gab kein besser oder schlechter. An diesem Abend waren wir alle gleich. Wir waren Teil der AWO. Es ging über das Arbeits-Du hinaus. Die starke Gemeinschaft untereinander zu spüren, war ein schönes Gefühl.
Meinen ersten Kontakt zur AWO hatte ich durch eine Sprachreise nach England. Über diverse Projekte bin ich zu meiner jetzigen Arbeit gelangt. Ich leite die AWO Kita in der Voltmerstraße. Allerdings bin ich nicht nur Leitung, sondern gefühlt ebenfalls Hausmeister, Seelsorger, Organisator und Bürokraft. Einen typischen Tag in der Kita gibt es nicht. Die Arbeit ist sehr spannend, aber man kann nicht wirklich planen. Wenn man den Arbeitstag anfängt, weiß man nie, was noch später auf einen zukommt. Jeder Tag birgt eine Überraschung. Oft ist es stressig und schwierig, weil man nur selten Ruhe hat, dennoch habe ich meine Arbeit keinen Tag bereut.
Was mir besonders gut gefällt, ist, dass wir unser Konzept regelmäßig überarbeiten. Jährlich haben wir drei Studientage, in denen wir uns zurückziehen und unsere Pädagogik hinterfragen. Wir klären unsere inhaltliche Ausrichtung und unsere Ziele für das nächste Jahr. Dieses Jahr haben wir ein Konzept für eine offene Kita beschlossen. Schritt für Schritt geht es nach vorne. Dazu gehört auch, dass wir die Partizipation der Kinder stärken und sie in die demokratischen Strukturen integrieren wollen. Das ist natürlich erstmal eine große Umstellung und für manch einen zuerst ungewohnt, weil Änderungen immer große Anstrengungen erfordern.
In der Kita gibt es immer Auf und Abs, viel Stress und ein großes Durcheinander. Wenn mich jedoch lachende Kinder in meinem Büro empfangen, weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe.