
Einfach mal danke sagen

Seit einiger Zeit geht mein Kind Avesta schon in die AWO Kita Wiehbergstraße. Aber nicht nur Avesta hat schnell neue Freundschaften geschlossen. Über die Kita habe ich Carmen, Silke, Jessika und Bettina kennengelernt. Ihre Söhne Bennet, Sten, Edin und Benedict besuchen genau wie mein Kind die AWO Kita. Dort spielen Kinder mit verschiedenen Kulturen aus allen Schichten miteinander.
Das Konzept der Kita ist sehr offen. Das fängt schon bei der Gruppeneinteilung an, da nicht nach Alter der Kinder sortiert wird. Ab halb drei sind alle Kinder in einem Raum. Dort spielen die ganz Kleinen mit den etwas größeren Kindern. Sie spielen miteinander und lernen voneinander gelernt. Auf freie Entfaltung der Gedanken und Ideen der Kinder wird großen Wert gelegt. Sie sollen schon früh versuchen, eigene Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen dafür zu tragen. Beispielsweise können die Kinder sich am jeweiligen Tag aussuchen, in welcher der Räume sie spielen wollen. Ein weiterer Aspekt ist, dass die Kinder nicht nur voneinander lernen, sondern auch füreinander einstehen sollen. Das passiert insbesondere bei kleinen Streitigkeiten. Sie sollen lernen, kleine Streitereien selber zu regeln und untereinander zu klären. Damit soll die Selbstbehauptung gestärkt werden. Die Erzieher greifen nur bei extremen Situationen ein. Am Anfang war ich etwas skeptisch, ob das bei kleinen Kindern überhaupt funktionieren kann, aber es klappt erstaunlich gut.
Auch in Sachen Ernährung dürfen die Kinder schon selbstständig entscheiden, was sie essen möchten. Gruppenweise erstellen die Kinder einen Essensplan, bei dem sie verschiedene Vorschläge miteinander kombinieren können. Durch die vorgegebenen Vorschläge ist die Ernährung ausgewogen, jedoch kommen durch die freie Kombinationsmöglichkeit manchmal schon interessante Gerichte wie beispielsweise „Gyros mit Kartoffelbrei“ heraus. Schon früh soll der Bezug zum Essen hergestellt werden. Deshalb gibt es ein kleines Kräuterbeet, in dem Bärlauch, Rosmarin, Erdbeeren und noch vieles mehr angepflanzt wird. Mit den selbst angepflanzten Zutaten wird jeden Tag frisch gekocht. Die Kinder dürfen oft in der Küche mithelfen und erleben wie aus vielen verschiedenen Zutaten ein leckeres Gericht entsteht. Bei der AWO wird die Solidarität gelebt. Das passiert schon bei den ganz Kleinen. Wegen Allergien wird zum Beispiel der Essensplan umgekrempelt, damit alle Kinder gemeinsam ohne Einschränkungen essen können.
Wir finden es besonders schön, wie die Erzieherinnen und Erzieher der AWO Kita Wiebergstraße mit den Kindern umgehen. Sie machen einen richtig guten Job. Einige von ihnen sind schon seit 30 Jahren da. Wie groß deren Engagement ist, ist wirklich bewundernswert. So bieten sie beispielweise freiwillig eine jährliche Freizeit nach Müden an der Örtze an. Dort verbringen sie gemeinsam mit den Kindern drei Nächte in einer Jugendherberge. Das Besondere ist, dass die Kinder schon im Alter von drei Jahren mitfahren dürfen. Während der Freizeit greift das Konzept des altersübergreifenden Lernens. Die Freizeitaktivitäten werden von den älteren Kindern mitgeplant, wie zum Beispiel Ausflüge zum Strand, Osternester suchen, eine Piratenschatzsuche oder Nachtwanderungen. Den pädagogischen Fachkräften ist es sehr wichtig, dass die Kinder frei entscheiden können, ob sie bei der Aktivität teilnehmen wollen oder nicht. Deshalb sind immer genügend Erzieher in der Jugendherberge, falls manche Kinder lieber nicht dabei sein möchten. Die Kinder machen während der Freizeit wirklich große Fortschritte. Es ist erstaunlich, in welch kurzer Zeit sie sich weiterentwickeln, und das mitanzusehen, bereitet uns wahnsinnig viel Freude.
Unsere Kinder gehen sehr gerne in die Kita, was vermutlich auch an dem vielfältigen Programm liegt. Es werden viele Ausflüge gemacht, zum Beispiel in das Landesmuseum, in den Wildpark Hildesheim, den Zoo Hannover, die Bücherei oder den Park der Sinne. Besonders begeistert sind die Kinder von den Waldtagen in der Eilenriede. Freitags besuchen sie oft den Markt im Stadtteil. Auch sonst stellt das Kita-Team viel auf die Beine. Bei selbsterstellten Tanzchoreographien, Zaubershows oder lustigen Verkleidungstagen können die Kinder ihre ganze Kreativität ausleben und mit Läufen und Fußballturnieren ihren Bewegungsdrang stillen. Für die Vorschulkinder gibt es die Möglichkeit, eine Fahrradprüfung zu machen. Außerdem kooperiert die AWO Kita mit der Suthwiesen Grundschule. Die Kitakinder, die bald in die Schule kommen, können eine Woche mit in den Unterricht hineinschnuppern. Auch die Schulanmeldung läuft über die Kita, sodass wir als Eltern nicht mehr viel Mühe bei den nächsten Schritten haben.
Die Kita ist jedoch nicht nur für die Kinder toll. Wir als Eltern finden auch die Öffnungszeiten super. Morgens ab sieben Uhr können wir unsere Kinder in die Kita bringen, und sie können dort bis zum frühen Abend bleiben. Das ist besonders hilfreich, weil es einem ermöglicht, zu arbeiten. Das Konzept funktioniert, wenn wir uns unsere Kinder anschauen. Sie sind erstaunlich selbstbewusst und selbstständig. Beim Bäcker oder im Restaurant alleine zu bestellen, ist kein Problem mehr. Wir haben es alle nicht bereut, uns für die Kita der AWO entschieden zu haben. Morgens gehen die Kinder gerne in die Kita und abends kommen sie lachend zurück. Wir möchten uns beim gesamten Kita -Team herzlich bedanken.
Nazanin, Bettina, Jessika, Silke und Carmen