„Meine Mitmenschen glücklich machen“

„Meine Mitmenschen glücklich machen“

Fritz Kracke

Aufgrund meines Elternhauses und meiner vielen Geschwister habe ich bereits in meiner Jugend eine soziale Ader entwickelt und Jugendarbeit in einem Heim geleistet. Diese Zeit hat meine Jugend besonders geprägt. Ich habe viele neue Freundschaften geschlossen und besonders in den Zeltlagern schöne Erlebnisse gehabt und viel Anerkennung erfahren.

In einem Sommer sind wir in ein Zeltlager in Norwegen auf der Fjordinsel Utøya gefahren. Es war für mich einer der schönsten Sommer in meiner Jugend. Als ich dann 2011 in den Nachrichten erfuhr, was auf der Insel geschehen war, stand ich erstmal unter Schock. Der Norweger Anders Behring Breivik hatte im Juli 2011 im Osloer Regierungsviertel einen Sprengsatz gezündet. Anschließend schoss er auf Teilnehmer eines sozialdemokratischen Jugendlagers auf der Fjordinsel Utøya. Insgesamt starben 77 Menschen.

Zu realisieren, dass so etwas Schreckliches auch in anderen Ländern, aufgrund von Menschen mit nationalistischem Denken passieren kann, hat mich zu dem Zeitpunkt sehr zum Nachdenken gebracht. Ich überlegte mir, insbesondere in unserem AWO Ortsverein Anderten, mehr Jugendarbeit zu leisten. Dort sind wir bereits als Paten einer Kindergartengruppe tätig. Aber wir wollten als Ortsverein gerne die Jugend- und Seniorenarbeit in einer Form verbinden.

Der Sinn meiner Aufgaben bei der AWO ist es, meine Mitmenschen glücklich zu machen und ihnen Zufriedenheit und Freude zu geben. Deswegen versuche ich auch, unsere Mitglieder im Altenheim regelmäßig zu besuchen, um ihnen zu zeigen, dass wir als Familie zusammenhalten und dieser Zusammenhalt auch im Alter oder bei Krankheit nicht verloren geht. Aus diesem Grund sehe ich es als meine Aufgabe und als Aufgabe der AWO an, den guten Umgang miteinander und die Aufmerksamkeit bei jedem Mitglied zu erreichen, um ihnen etwas Positives im täglichen Leben mitzugeben. Die schönen Ereignisse aus meiner Jugend und dann das schreckliche Ereignis in 2011 haben mein Leben geprägt. Ich versuche seitdem nicht gleichgültig dem Leben gegenüber zu stehen, sondern meine Kraft bei der AWO einzusetzen. In diesem Zusammenhang danke ich insbesondere Willi Orzykowski für seine großartige Mithilfe.