Nostalgie im Camp

Nostalgie im Camp

Jacline Minke

Im letzten Viertel meiner Schulzeit habe ich eine Zeit lang überlegt, Soziale Arbeit zu studieren. Um in dem Bereich Erfahrung zu sammeln, habe ich mit 18 Jahren ein freiwilliges Praktikum beim Jugendhof Idingen absolviert. Das war ein sehr emotionales Erlebnis für mich. Als ich klein war, habe ich selbst dort an Kursen und Erlebniscamps teilgenommen.  Das Ganze von der anderen Seite zu erleben, war für mich sehr aufregend. Zum ersten Mal übernahm ich wirklich Verantwortung für Kinder, die ich erst seit kurzer Zeit kannte. Erstaunlich, wie schnell man eine Beziehung aufbauen kann. Ich verbrachte fast den gesamten Tag mit den Kindern, manchmal war ich sogar bei der Nachtschicht dabei.

Mit einer Gruppe habe ich eine Nachtwanderung durch die Stadt gemacht. Nicht nur, dass ich eine dabei eine relativ große Anzahl von Kindern im Auge behalten musste, ich kannte mich in der Gegend kaum aus. Aber die Kinder und ich haben zusammengearbeitet, und uns gegenseitig vertraut. Alles verlief einwandfrei, und am Ende war ich stolz auf die Kinder, aber auch auf mich selbst. Für eine andere Gruppe habe ich ein Wikingerschach-Turnier organisiert. In meiner Rolle als Spielleiterin wollte ich die jungen Spieler nicht zu sehr einengen und sehen, wie sie in einer Wettbewerbssituation miteinander umgehen. Bei Schwierigkeiten unterstützte ich, bei Regelverstößen schritt ich ein und bei Erfolgen feierte ich mit ihnen. Zu wissen, dass man Anteil an der Freude dieser Kinder hatte, hat mir selbst viel Freude bereitet.

Der Abschied von manchen Kindern fiel sehr emotional aus. Durch diese Erfahrung wurde mir noch einmal mehr bewusst, wie wichtig die Arbeit mit Kindern ist. Solche Erlebniscamps sind etwas Schönes und Wichtiges für Kinder. Sie verbringen Zeit in der Natur und nicht nur vor ihrem Handy. Sie lernen etwas über das Thema ihres Kurses wie „Ritter“ oder „Wikinger“ und mit ihren Mitmenschen umzugehen –  und das mit Spaß.